Die Psychosynthese wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Roberto Assagioli, einem italienischen Arzt und Psychiater, entwickelt. Assagioli war seiner Zeit weit voraus: Er verband die Erkenntnisse der westlichen Psychologie mit Weisheiten aus spirituellen und philosophischen Traditionen, die ihn tief prägten. Dabei ließ er sich von einer Vielzahl an philosophischen und spirituellen Traditionen inspirieren.
Dazu gehörten u.a.
- Lehren des Buddhismus, die auf Achtsamkeit und innere Klarheit abzielen,
- Yoga aus der hinduistischen Philosophie, welches die Verbindung von Körper, Geist und Bewusstsein betont,
- spirituelle Impulse des Christentums, mit ihrem Fokus auf Liebe, Vergebung und Selbsttranszendenz,
- die chinesische Philosophie des Taoismus, die das Gleichgewicht in allen Lebensbereichen hervorhebt,
- Ideen der griechischen Denker wie Platon, die bereits die Frage nach dem “höheren Selbst” und der tiefen inneren Wahrheit stellten.
Assagiolis Ziel war es, den Menschen in seiner Ganzheit zu erfassen – mit all seinen Gedanken, Gefühlen, Fähigkeiten und Möglichkeiten. Er war überzeugt, dass jeder Mensch die Ressourcen in sich trägt, um mit Herausforderungen umzugehen, über sich hinauszuwachsen und ein erfüllteres Leben zu führen. Für ihn boten selbst Schwierigkeiten oder Krisen die Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen und daran zu wachsen.
Die Psychosynthese bietet daher einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur Symptome behandelt, sondern Menschen dabei unterstützt, sich selbst besser zu verstehen und innere Konflikte zu lösen. Durch die Verbindung von moderner Psychologie und zeitlosen Weisheiten ist die Psychosynthese ein einzigartiger Weg der Persönlichkeitsentwicklung – und das schon seit vielen Jahrzehnten.